“Bildung ist die stärkste Waffe um die Welt zu verändern”
Nelson Mandela
Wenn eine Nomaden-Schule ausreichende Verpflegung und eine gute Unterkunft ihrer SchülerInnen zur Verfügung stellen kann, steigt auch die Motivation der Eltern, ihre Kinder in die Schule zu schicken, da sie dort oft besser als zu Hause versorgt werden. Wir von IMARAN sind der Meinung, dass nur mit Schulbildung eine nachhaltige Entwicklung der Region und eine selbstbestimmte Zukunft der Tuareg sichergestellt werden kann !
Die Schule von Intadeynawen ist eine Grundschule und liegt ungefähr 80 Kilometer südöstlich von Arlit, in der Nähe der kleinen Nomaden-Siedlung Gougaram. Es handelt sich um eine staatliche Schule, die 2003 errichtet und unter der Nummer 12.10.49 registriert wurde. Der Staat stellt das Lehrpersonal, die Versorgung der Kinder muss von den Eltern gewährtleistet werden. Dies fällt dem Großteil der viehzüchtenden Nomadenfamilien sehr schwer. Deswegen unterstützt IMARAN diese Schule regelmässig mit Grundnahrungsmitteln.
Die Schule besteht aus 3 Klassenräumen, in denen die 5 Grundschulstufen nach dem französischen System (CI, CP, CE1, CE2, CM1) unterrichtet werden. Erste und zweite Klasse, und dritte und vierte Klasse teilen sich jeweils einen Raum. Die fünfte Klasse hat ihren eigenen Raum. Im Jahr 2017 bis 18 arbeiten und leben der Direktor, 3 Lehrerinnen leben und ein Koch in der Schule.
Schuljahr 2014/2015
Schuljahr 2016/2017
Nach Beenden der Grundschule müssen jene Kindern, deren Eltern sich eine weitere Schullaufbahn leisten können und wollen, entweder nach Arlit oder nach Agadez gehen. Dies erfordert nicht nur einen finanziellen Aufwand, man braucht auch Verwandte oder Freunde in der Stadt, die die Kinder aufnehmen und versorgen.Im jahr 2016 konnten 10 SchülerInnen die nächst höhere Schule (6ième) in Arlit besuchen. Für die anderen endet mit Abschluß der 5. Klasse die Schullaufbahn. Aber auch für jene die nicht weiter zur Schule gehen können, sind die erworbenen Fähigkeiten (vor allem Lesen, Schreiben und Rechnen) von immensem Vorteil, wie wir immer wieder feststellen können.
Anzahl der SchülerInnen
Im Schuljahr 2018 bis 2018 besuchen insgesamt 62 Kinder die Schule : 41 Buben und 21 Mädchen.
Im Schuljahr 2017 bis 2018 gab es 59 SchülerInnen.
Im Jahr 2016 bis 2017 besuchten 57 SchülerInnen die Schule (18 Mädchen und 39 Buben).
Im Jahr 2014 bis 2015 hatte die Schule 49 SchülerInnen (20 Mädchen und 29 Buben) und die Verteilung sah folgendermaßen aus :
Klasse | Mädchen | Buben | Total |
CI | 2 | 3 | 5 |
CP | 10 | 6 | 16 |
CE1 | - | 8 | 8 |
CE2 | 3 | 6 | 9 |
CM1 | 5 | 6 | 11 |
Total | 20 | 29 | 49 |
Schulalltag in Intadeynawen
Die SchülerInnen kommen aus einem Umkreis von bis zu 15 Kilometern und mehr in diese Schule. Jene, deren Lager zu weit weg sind, bleiben auch über Nacht und werden von den Lehrern und deren Frauen versorgt. Alle anderen Kinder kommen in der Früh gegen 7 Uhr und kehren abends zu ihren Lagern zurück. Im Schuljahr 2017 bleiben alle 57 Kinder die ganze Woche über in der Schule und kehren erst am Wochenende zu ihren Lagern zurück.
Das im Februar 2015 von IMARAN finanzierte Solarpanel funktioniert einwandfrei, es wurde auf dem Dach montiert, und beleuchtet den Aufenthalts- und Schlafraum der Kinder.
Nachdem die Kinder die ganze Woche in der Schule verbringen, müssen sie auch versorgt werden. Da der Staat der Schule keine Unterstützung zukommen lässt, müssen die Eltern für die Versorgung der Kinder aufkommen. Sie tun das zwar gern und sind sehr motiviert, können jedoch das Schulgeld für die Verpflegung der Kinder und das Gehalt für den Koch nur schwer aufbringen. Die Eltern sind semi-nomadische ViehzüchterInnen, die nur Hirse, Reis und Makkaroni zukaufen, und den Rest (Milch, Butter, Käse, und Gemüse sofern sie einen Garten bewirtschaften) selbst erzeugen. Um das monatliche Verpflegungsgeld bezahlen zu können, müssen die Eltern immer wieder auf den städtischen Märkten eines ihrer Tiere verkaufen. Dies können sich viele aber nicht leisten, da sie nicht genügend Tiere zum Verkaufen besitzen. In diesem Fall können die Kinder dann nicht mehr die Schule besuchen.
Frühstück 2014/2015
Frühstück 2016/2017
Jeden Morgen vor dem Unterricht gibt es ein Frühstück aus Hirse mit Milch. Vor der Unterstützung durch IMARAN mussten sich die Kinder ihre eigene Milch in Flaschen von zu Hause mitnehmen. Jene Kinder, die keine Milch mitbekamen, gingen leer aus und mussten den Hirsebrei ohne Milch essen. Seit IMARAN dank Eurer Hilfe die Schule unterstützen kann, kommen alle Kinder in der Früh in den Genuß von Milch !
Nach dem Frühstück wird die nigrische Fahne gehisst, dann beginnt der Unterricht.
Zu Mittag gibt es ein gemeinsames Essen aus Reis mit Bohnen. Die “Küche” befindet sich unter dem Baum. Gekocht wird bei jedem Wetter im Freienn. Bei starkem Wind oder Sturm kann gar nicht gekocht werden, oder aber das Essen ist voll mit Sand und Staub. Deswegen bittet uns die Schule um die Finanzierung einer “Küche”. Das bedeutet die Errichtung eines kleinen Raumes aus Lehmziegeln (4×4 Meter), mit Zement verputzt und einem Dach aus Wellblech (wegen der zunehmenden Starkregenfälle), der zum Kochen dient und gleichzeitig als Vorratsraum genutzt werden kann.
Gegessen wird am Boden : jeweils 4 bis 6 Kinder sitzen gemeinsam um eine Schüssel.
Jene Kinder, die über Nacht bleiben, da ihre Eltern zu weit entfernt leben, bekommen ein Abendessen. Meist sind das Nudeln gekocht mit Zwiebeln und etwas Tomatenmark.