Während sich in Agadez und im Air-Gebirge relativ viele NGO´s betätigen, geht die nördliche Uranstadt Arlit meist leer aus. Der Zuzug aus der Sahara und aus den südlichen Regionen ist aber enorm. Die lokale Stadtverwaltung schafft es nicht, geeignete Strukturen zu schaffen. Ein Großteil der Stadtteile hat weder Wasser noch Strom. Und wir reden dabei von einer Stadt mit 150.000 bis 200.000 BewohnerInnen. Viele jener Personen, die nach Arlit ziehen, waren ursprünglich ViehzüchterInnen, die aber durch die klimatischen Veränderungen zur Abwanderung gezwungen wurden.
In einer ersten Aktion im Dezember 2017 in Arlit unterstützen wir daher 40 besonders vulnerable Frauen mit Ziegen. Dabei handelte es sich um ältere oder alte Frauen, die keine ausreichenden familiären Bindungen haben um im Alter versorgt zu werden, und um alleinstehende Mütter, die ihre Kinder versorgen müssen.
Die Ziegen liefern den Frauen nicht nur regelmäßige Milch, eine kleine Absicherung (die Ziege kann wertsteigernd verkauft werden), sondern auch eine Tagesstrukur und eine Perspektive indem sie für die Ziegen sorgen müssen. Der Erwerb der Ziegen nutzt gleichzeitig den Nomaden, die extra für den Verkauf zum Markt nach Arlit kommen.
Die Ziegen wurden von unseren lokalen Helfern Sidi Alounbush und Aka Amoumen über mehrere Tage hinweg angekauft (an einem Tag kann man im Normalfall keine 40 guten Ziegen auf einmal kaufen), in einem extra dafür angemieteten Areal mit Wasser und Futter versorgt. Die Hälfte der Frauen kamen sich ihre Ziegen selbst abholen und brachte sie selbst nach Hause. Jenen Frauen, denen das nicht möglich war, da der Weg für die zu weit oder zu beschwerlich war, wurden die Ziegen mit Motoradtaxis nach Hause gebracht.