Operation des Tuareg-Babys mit einer Lippen-Gaumen-Kiefer-Spalte

IMARAN, der Ver­ein Tifi­nagh und die Gesell­schaft für Österreichisch-Arabische Bezie­hun­gen (GÖAB) haben es geschafft, die 8 Mona­te alte Fati­ma­ta aus Tchi­ro­ze­ri­ne im Niger gemein­sam mit ihrer Mut­ter Fiti­na im Mai 2011 nach Wien zu brin­gen, wo das Mäd­chen erfolg­reich im Wil­hel­mi­nen­spi­tal ope­riert wur­de. Die Ope­ra­ti­on wur­de von der Stadt Wien finan­ziert, die Rei­se­kos­ten wur­den durch Spen­den gedeckt.

Das Mäd­chen wur­de mit einer sehr aus­ge­präg­ten Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte gebo­ren, eine Erkran­kung, die damals im Niger nicht ope­rier­bar war. Mitt­ler­wei­le gibt es auf­grund der Häu­fig­keit in zwei Kran­ken­häu­sern in Nia­mey und in Zin­der die Mög­lich­keit einer Ope­ra­ti­on.

fatimata vor der Op

Das 8 Mona­te alte Mäd­chen litt an einer sehr aus­ge­präg­ten Form der Erkran­kung. Fati­ma­ta hät­te ohne die Ope­ra­ti­on nie spre­chen, und wahr­schein­lich auch nie rich­tig essen und trin­ken kön­nen. Ihre Mut­ter flöss­te ihr die Milch in den Rachen ein, dabei ging viel ver­lo­ren, und das Mäd­chen war für ihr Alter sehr klein.

In der Welt der Tua­reg hat eine der­ar­ti­ge Miss­bil­dung aber noch viel weit­rei­chen­de­re Fol­gen : die Mei­dung der gesam­ten Fami­lie, bis hin zu einem Aus­schluß der­sel­ben aus der Gemein­schaft. Und zwar aus Angst, die­se ange­bo­re­ne Fehl­ent­wick­lung könn­te sich auf ande­re über­tra­gen. Vor allem schwan­ge­re Frau­en haben Angst, dass sich - sobald sie Fati­ma­ta anse­hen - ihre Erkran­kung auch auf ihre unge­bo­re­nen Kin­der über­tra­gen. In einer Gesell­schaft wie jener der Tua­reg, die in der Wüs­te lebt und das Zusam­men­le­ben auf gegen­sei­ti­gem Geben und Neh­men beruht, hät­te der Aus­schluß aus der Gemein­schaft dra­ma­ti­sche Fol­gen für die Fami­lie gehabt.

Fati­ma­ta wur­de am 3. Mai 2011 im Wil­hel­mi­nen­spi­tal von drei Spe­zia­lis­ten in einer mehr­stün­di­gen OP erfolg­reich behan­delt. Ein herz­li­ches Dan­ke­schön an die Stadt Wien, die die Ope­ra­ti­ons­kos­ten über­nom­men hat, die zahl­rei­chen Spen­de­rIn­nen und das Team der Plas­ti­schen Chir­ur­gie des Wil­hel­mi­nen­spi­tals !

2 Wochen nach der OP war die Wun­de bereits gut ver­heilt, und die bei­den besuch­ten uns am Süd­wind­fest :

2 wochen nach Op

1 Jahr spä­ter besuch­ten wir Fati­ma­ta und ihre Mut­ter Fiti­na zu Hau­se in Tchi­ro­ze­ri­ne / Nord-Niger :

fitina_tchiro2012_1 jahr spaeter

Im Win­ter 2014 war Fati­ma­ta zu Besuch in Agadez. Das mitt­ler­wei­le 4 Jah­re alte Mäd­chen hat sich wun­der­bar ent­wi­ckelt :

fatimata-2014

Das ORF Lan­des­stu­dio Wien dreh­te einen Bei­trag über Fati­ma­ta.
Lesen Sie hier den dazu­ge­hö­ri­gen ORF Arti­kel vom 13. Juni 2011.

http://wiev1.orf.at/stories/517963

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